Kambodscha – Kampot

„Geh doch dahin wo der Pfeffer wächst.“ Wie oft haben wir in unserem Leben diesen Satz gehört? Die meisten Menschen werden dieser Aufforderung vermutlich niemals nachkommen. Nicht so wie wir, denn wir waren tatsächlich dort, wo eines unserer liebsten Gewürze zuhause ist. Von unserer ersten Begegnung mit der Kletterpflanze in Indien, bis nach Kampot. Dort wo eine alte Tradition wiederbelebt wird.

Kampot ist eine kleine Stadt im Südosten Kambodschas am Golf von Thailand. Vor den roten Khmer war dies eine der reichsten Regionen des Landes. Heute kann man hier ein bisschen Abwechslung vom Trubel in Phnom Penh finden und eine Spezialität des Landes probieren, die Pfefferkrabbe.

Wir mussten ein wenig Zeit tot schlagen, um pünktlich zu Weihnachten in Siem Reap zu sein. Unsere Wahl fiel zunächst einmal auf Kampot. Dort wurden wir in aller Früh am zentralen Platz rausgeschmissen. Mit einem Bärenhunger stapften wir zu unserem Gasthaus. Es war noch so früh, dass es kaum etwas zu Essen auf der Straße gab. Das verbreitet allgemein nicht gerade eine gute Laune bei uns. Aber die Stimmung schlug ganz schnell wieder um, da unser Gasthaus ganz gemütlich aussah und direkt am Wasser lag. Die beiden französischen Besitzer bereiteten uns dann erstmal ein riesiges Thunfischsandwich vor und besorgten uns einen Motorroller.


Die Salinen von Kampot.


Jetzt konnte der Tag für uns richtig anfangen. Wir fuhren erstmal ohne wirkliches Ziel los und landeten zwischen riesigen Salzfeldern. Leider war das Salz gerade abgeerntet worden, aber trotzdem war der Anblick recht beeindruckend. Pfeffer und Salz. Eine gute Kombination. Wir fuhren weiter zu einem kleinen See und aßen Fisch Amok. Ein sehr schmackhaftes Curry und kambodschianisches Nationalgericht. Unser letztes Ziel des Tages war eine organische Farm, die unter Anderem den berühmten Kampot Pfeffer anbaut. Wir machten eine geführte Tour durch die Plantage, die pünktlich zum Sonnenuntergang endete.


Frischer grüner Pfeffer, roter Kampot-Pfeffer und der Blick von den Hängen von „La Plantation“.


Wir lernten einiges über den Anbau verschiedener Pfeffersorten, aber auch anderer Pflanzen, wie der Drachenfrucht. Nach einer Geschmacksprobe, deckten wir uns noch mit ein bisschem roten und grünen Pfeffer ein. Der Anbau von Pfeffer in der Region von Kampot wurde das erste mal im 13. Jahrhundert schriftlich erwäht. Ab den 1870er Jahren bauten die Franzosen dann die Produktion industriell aus. Durch den Bürgerkrieg und die Herrschaft der roten Khmer ist die Produktion fast völlig zusammengebrochen. Ab den 2000er Jahren wurde die Produktion dann wieder nachhaltig aufgebaut und der Export steigt jährlich.


Der Golf von Thailand.


Der nächste Tag war komplett verplant. Wir fuhren sehr früh mit unserem Roller in den Bokor Nationalpark. In den 1920er Jahren hatten die Franzosen dort ihre Sommerresidenz mit Hotels, Casino, Kirche und allem drum und dran. Das Resort stand die letzten 50 Jahre leer und moderte vor sich hin. Heute wird es wieder renoviert und der Nationalpark soll zum nächsten großen Urlaubsziel in Kambodscha werden. Es gibt dort eine ziemlich kurvige Passstraße, bei der man garantiert seinen Spaß hat. Es gab jedoch ein kleines Problem, es wurde einfach furchtbar kalt auf dem Weg nach oben. Wir froren uns regelrecht den Hintern ab. Trotzdem fuhren wir bis zum Bergkamm, passierten eine riesige Buddhastatue und sahen uns die Überreste des alten Casinos an. Unser Trip endete bei der alten Kirche, dort konnten wir uns ein wenig in der Sonne aufwärmen und die beste Aussicht Kambodschas genießen.


Die Sehenswürdigkeiten des Parks.


Am Abend fuhren wir in das kleine Nachbardorf Kep und aßen endlich die berühmte Pfefferkrabbe. Man hatte uns wirklich nicht zu viel versprochen. Es war einfach köstlich, grüner Pfeffer ist einfach unübertroffen. Der perfekte Abschluss für uns, denn am nächsten Morgen ging es gleich zurück nach Phnom Penh und von dort aus nach Battambang. Es war nur ein kurzer Besuch in Kampot. Viel gibt es aber auch wirklich nicht zu tun. Die meisten Backpacker kommen eher zum Faulenzen her und um dem Trubel der Stadt zu entfliehen.

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