Guatemala – Acatenango Hike

Nachdem wir uns eine Woche lang die Wellen um die Ohren gehauen hatten, fuhren wir zurück nach Antigua. Wir waren anscheinend der Meinung, dass wir unseren Körpern noch nicht genug angetan hatten und buchten die Hiking-Tour auf den Acatenango Vulkan.

Nach einer mehr oder minder erholsamen Nacht im Three Monkeys, ging es morgens um 9 Uhr los. Wir wurden mit einem Mini-Van abgeholt, der alle gewillten Menschen aus den verschiedensten Hostels der Stadt abholte und zum Fuße des Vulkans brachte. Zwischendurch hielten wir an einem Haus, in dem unsere Ausrüstung und unser Futter für die nächsten Stunden gelagert waren. Jeder bekam einen Schlafsack, eine Isomatte und eine Plane oder ein Zelt in die Hand gedrückt. Zusammen mit unseren Klamotten und einer Gallone Wasser, sammelte sich dann doch schon ein ordentliches Gewicht auf unseren Rücken an.


Volles Gepäck und atemberaubende Aussicht. 


Am Fuße des Vulkans konnte man sich ein paar Wanderstöcke leihen und flüssigen Proviant kaufen. Unsere Gruppe wurde in die Obhut des Tourgides „Mel“ genommen, einem kleinen lustigen Guatemalteken, der immer einen frechen Spruch auf den Lippen hatte. Wer mochte, konnte jemanden bezahlen, der das Gepäck den Berg hinauf trägt. Einige Leute aus unserer Gruppe nahmen diesen Service gerne in Anspruch. Wir wollten es auf die harte Tour. Unsere Wanderung konnte beginnen.


Unsere Wandergruppe


Unser Weg verlief zunächst einmal am Rand einiger Felder vorbei, die von den Locals unter größter Mühe bewirtschaftet wurden. Die nächsten beiden Etappen führten uns dann durch Regen- und Nebelwald. Als die Landschaft so langsam kahl wurde und unser Untergrund nur noch aus losem Vulkangestein bestand, wussten wir, dass wir so langsam an unserem ersten Ziel angekommen waren.


Die erste Etappe führte uns durch Felder und Wald.


Der Aufstieg zu unserem Basecamp dauerte circa fünf Stunden und umfasste 5 km in der Länge, sowie 1000 Höhenmeter.


Unser Acatenango Basecamp.


Wir schlugen unsere Zelte auf und so langsam kühlte es sich auch stark ab. Unser Tourgide machte ein Lagerfeuer, um das wir uns alle versammelten, ein wenig über Dies und Das redeten und eine warme Suppe schlürften. Da wir natürlich alle ziemlich müde waren, machten wir uns gegen 9 Uhr ins Bett. Zu diesem Zeitpunkt zogen dicke Wolken über unser Camp und es fing an zu regnen, der perfekte Zeitpunkt für den warmen Schlafsack.

Nach 4 Stunden Schlaf, wurden wir von einer sehr lauten Explosion geweckt. Der Nachbarvulkan „Fuego“ brach aus. Schnell schlüpften wir in unsere Klamotten und hasteten aus den Zelten, um das Spektakel zu beobachten. Fuego spuckte Asche, Steine und Lava. Der Himmel war komplett klar und die Sicht atemberaubend.


Fuego beglückte uns mit einer kleinen Eruption in der Nacht.


Nachdem sich der Vulkan wieder beruhigt hatte, legten wir uns für weitere 2,5 Stunden ins Bett. Um 3:30 Uhr begannen wir unseren Aufstieg zum Gipfel des Acatenangos. Nach 1,5 Stunden und 300 Höhenmetern, waren wir pünktlich zum Sonnenaufgang angekommen. Von oben konnten wir über die gesamte Landschaft blicken, bis nach Guatemala Stadt. Der Sonnenaufgang war wunderschön und wir hatten ein wahnsinniges Glück, da „Fuego“ genau zu diesem Zeiptunkt noch ein weiteres mal explodierte und eine dicke Rauchwolke in den Himmel spuckte. Ein wahnsinniges Erlebnis.


Aufstieg zum Gipfel des Acatenangos und eine Eruption Fuegos am Tage. 


Der Abstieg zum Basecamp war spaßig und dauerte nur kurze 10 Minuten, da wir einfach durch lockeres Vulkangestein den Berg hinab schlitterten. Nach einem kleinen Frühstück am Lagerfeuer packten wir dann auch schon unsere Sachen zusammen und machten uns bereit für den Abstieg. „Fuego“ verabschiedete sich mit einem weiteren lauten Knall und einer hübschen Rauchwolke. Der Abstieg dauerte zwar nur 2,5 Stunden, war aber nicht minder anstrengend.

Am Fuße des Vulkans waren wir dann allesamt auch irgendwie ganz glücklich darüber, dass es endlich vorbei war und fuhren mit der Erwartung eines dreitägigen Ganzkörpermuskelkaters zurück nach Antigua.


Kraterrand des Acatenangos mit Blick auf Fuego.


Abschließend kann man sagen, dass die Tour ein wahnsinnig tolles Erlebnis war. Die Wanderung ist jedoch relativ anspruchsvoll und sehr anstrengend, so dass es das ein oder andere Mal vorkommen kann, dass man sich einfach selbst verflucht. Man kann zwar auch einen Guatemalteken dafür bezahlen, dass er einem den Rucksack hinauf trägt, aber dass wäre ja irgendwie keine Herausforderung oder?

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