Guatemala – Quetzaltenango (Xela)

Der Grund für unsere Reise nach Xela war der Besuch einer Sprachenschule. Es gibt sehr viele Orte in Guatemala, an denen man Spanisch lernen kann. Wir entschieden uns für Xela, da es hier sehr wenig Ablenkung und wenige andere Backpacker gibt. So kann man sich voll und ganz auf das Lernen konzentrieren.

Wir kamen an einem Samstag an und stiegen in einem der vermutlich gemütlichsten Hostels in Guatemala ab. Dem Casa Seibel. Wir fühlten uns direkt super wohl und waren angetan von dem alten Kolonialgebäude, bei dem sich die Zimmer um einen hübschen, begrünten Innenhof ringen.

Sonntags organisierten wir unseren Unterricht. In der Sprachschule „UTATLAN“ buchten wir uns 5 Tage Spanischunterricht mit Homestay, bei einer guatemaltekischen Familie. Nach einem kleinen Streifzug durch Xela und einem sehr entspannten Abend im Casa Seibel, konnte es dann direkt am Montag um Punkt 8 Uhr losgehen. Wir lernten unsere beiden Lehrer kennen und starteten mit unserem Unterricht.

Wir wussten überhaupt nicht mehr, wie anstrengend 5 Stunden Schule sein können. Die kleine Kaffeepause und eine Mittagspause von 30 Minuten halfen da auch nur begrenzt. Wir waren richtig platt, aber wir wurden vermutlich auch nicht gerade von unseren Lehrern verschont.

Pünktlich um 13 Uhr, wurden wir von unserer Gastmutter abgeholt und zum Haus gebracht. Wir bezogen ein Zimmer im Erdgeschoss und aßen dann mit der ganzen Familie zu Mittag. Das Essen war köstlich, aber das war auch wirklich das einzig Gute an dieser Erfahrung. Wir merkten relativ schnell, dass wir hier nicht bleiben wollten. Unser Zimmer war feucht, schimmelig und es tropfte durch die Decke. Die Bettdecke und unsere Kopfkissen waren völlig unbrauchbar. Als wir der Familie mitteilten, dass sich so langsam ein kleiner See in unserem Zimmer bildet, bekamen wir nur einen Plastikeimer in die Hand gedrückt. Ein guter Ort, um mal so richtig krank zu werden… Vor allem da die Temperaturen in Xela, auch im Sommer, noch nicht mal ansatzweise an der 20°C Marke kratzen. Die Atmosphäre war zudem irgendwie sehr angespannt. Wir fühlten uns einfach nicht wirklich Willkommen.

Da wir uns ausgiebig über den Homestay informiert hatten, wussten wir, dass es eben auch so enden kann. Man kann eben Glück oder ganz viel Pech mit der Familie haben. Deshalb zogen wir nach einer Nacht wieder ins wunderbare Casa Seibel. Für die Sprachenschule war das absolut kein Problem. Sie übernahmen die Verständigung mit der Familie und gaben uns sofort unser Geld zurück.

Wir wünschen niemandem, dass er in solch einem Homestay landet. Aber man muss sich eben vor Augen halten, dass viele Familien dies nur wegen des Geldes anbieten und keinerlei Interesse an den Menschen oder deren Wohlbefinden haben. Es kann jedoch auch ganz anders laufen. Wir hörten auch sehr positive Berichte über andere Familien. Wir hatten eben einfach Pech und waren jedoch dann umso glücklicher, im Casa Seibel einen Ort gefunden zu haben, an dem wir uns richtig wohl fühlten. Wir bekamen sogar einen richtig tollen Deal für die nächsten Nächte.

Der Rest der Woche verlief dann nicht gerade abwechslungsreich. Jeden Tag von 8 bis 13 Uhr Schule und dann Hausaufgaben 😉


Heiße Quellen in der Nähe von Xela.


Über die Sprachenschule unternahmen wir am Nachmittag oder Abend verschiedene Dinge. Wir bekamen Salsa Stunden, besuchten heiße Quellen in den Bergen und lernten eine weitere Vereinigung von Frauen kennen, die Textilien herstellen. Wir sind übrigens keine begabten Salsa Tänzer, werden es aber auf jeden Fall weiter versuchen. Unsere Salsalehrerin war wie aus einem Film. Kennt jemand Gilmore Girls? Miss Patty anyone? Das wichtigste beim Salsa tanzen: „Con mucha pasión“.

Der Besuch bei den heißen Quellen war super entspannend. Man kann sich doch tatsächlich die Finger an Wasser verbrennen, dass direkt aus dem Felsen sprudelt. Eine Lektion fürs Leben.

Zum Abschluss der Woche gab es ein kleines Abendessen in der Schule und dann wurde ein bisschen die Stadt unsicher gemacht. Tamarindenlikör mit Ginger Ale ist übrigens sehr lecker.


Ein Besuch bei „Trama Textiles“. Hier darf auch mal selbst Hand angelegt werden. 


 

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