Guatemala – Tikal

Tikal sollte unsere Vierte und letzte Maya-Stätte werden. Durch Chichén Itza und Palenque waren unsere Erwartungen einigermaßen hoch gesteckt. Wir waren jedoch erstmal ziemlich geschockt, wegen des hohen Eintrittspreises. Wir buchten die Tour über unser Hostel, welches 35 € p.P. für den Transport und den Eintritt verlangte. Darin war kein Guide enthalten. Wir hatten eigentlich beschlossen, dass wir keine Tour mehr ohne machen. Aber das wäre nochmal 20 € pro Person gewesen. Dann musste Sebastian eben den Internetkurs Tikal-Guide-in-5-Minuten wahrnehmen.

Um 8 Uhr holte uns ein Minibus am Hotel ab und wir fuhren eine gute Stunde nach Tikal. Es fiel uns direkt der erste Unterschied zu den Maya-Ruinen in Mexiko auf. Händler dürfen sich nur in ausgewiesenen Bereichen außerhalb der Anlage aufhalten. Kein Souvenir-Terror wie in Méxiko.


Der Jaguar-Tempel.


Am Eingang von Tikal gibt es eine große Karte, die man unbedingt fotografieren sollte. Die Anlage ist riesig und man kann sich ziemlich leicht verlaufen. Sebastian hatte uns einen Mix aus verschiedenen Touren zusammengestellt, sodass wir alle wichtigen Gebäude sahen.

Das interessante an Tikal ist, dass nur wenige der Gebäude ausgegraben und erforscht sind. Man kann also einen Großteil der Anlage in ihrem verwilderten Zustand bewundern.  Durchgehend restauriert ist nur der zentrale Platz mit den Tempeln I und II sowie den Akropolen nördlich und südlich. Alle anderen Gebäude befinden sich einzeln verstreut im Wald oder bilden lediglich kleinere Gruppen. Der Wald spendet glücklicherweise viel Schatten (das Wetter zeigte sich mit 38 °C und einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit von seiner besten Seite) und man kann eine Menge Tiere sehen. Da wären der Quetzal, der Montezumastirnvogel, der Weißrüsselnasbär, Klammeraffen, Brüllaffen und allerhand Insekten. Von den Nasenbären haben wir eine große Familie gesehen, wobei die Jungtiere sehr ausgelassen gespielt haben. Die Tiere sind ganz offensichtlich an die Gegenwart von Menschen gewöhnt und so kommen sie sehr nah und lassen sich gut beobachten.


Die Ruinen von Tikal in all ihrer Schönheit.


Nachdem wir durch die Mitte über den Hauptplatz gegangen waren ging es zum Tempel IV, welchen man besteigen kann. Das sollte man, auch wenn es anstregend ist, unbedingt tun, denn dieser Tempel ragt mit seinen 64 m Höhe über die Baumkrone hinaus und man wird mit einem phantastischen Blick über den Dschungel belohnt. Das absolute Highlight von Tikal. 


Der Ausblick vom Tempel IV.


Zurück ging es dann über den Tempel V, sodass wir passend zur Abfahrt des Shuttels um 15 Uhr wieder am Ausgang waren.


Eine der wenigen konservierten Stelen. 


Es war definitiv ein lohnenswerter Besuch, aber auch der letzte einer Tempelanlage in Mittelamerika. Tikal ist auf jeden Fall unser absoluter Favorit.

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