Nicaragua – Little Corn Island

Siebzig Kilometer vor der nicaraguanischen Karibikküste liegt ein kleines Paradies. Mit einer Größe von 3,1 km² ist das Wort „klein“ auch wirklich sehr passend gewählt für Little Corn Island. Die beschwerliche Anreise zu diesem Fleckchen Erde lohnt sich allemal, da man sich nun an einem Ort befindet, wie man ihn sonst nur auf den schönsten Postkarten zu sehen bekommt. Türkisblaues Meer, Korallenriffe, einsame Strände und Kokospalmen wohin das Auge reicht. Auf der Insel leben ungefähr 700 Menschen, die hauptsächlich mit der Fischerei und dem Tourismus ihr täglich Brot verdienen.

Da wir in der Nebensaison reisen, war glücklicherweise mit dem Tourismus nicht sehr viel los. Dafür gab es aber auch keinen Hummer, wie man ihn sonst in der Hauptsaison für ungefähr 5 Euro an jeder Ecke bekommt. Was uns an Little Corn Island am besten gefällt, ist die Tatsache, dass es keinerlei motorisierten Verkehr gibt. Ausgenommen natürlich Boote. Keine Autos, keine Roller, keine Tuk Tuks. Die perfekte Ruhe. Das einzige Motorengeräusch, kommt vom großen Stromgenerator, der jedoch zwischen 6 Uhr morgens und 13 Uhr abgestellt wird. Aber wer braucht schon Strom? Völlig überbewertet.


Is this the real life? Is this just fantasy?


Wir blieben 7 Tage auf Little Corn Island. Die Fähre fährt nur Mittwochs hin und Donnerstag wieder zurück. Also hatten wir eigentlich keine andere Wahl. Aber wer möchte eigentlich nicht gerne 7 Tage im Paradies verbringen? Wir nächtigten zunächst in einem ganz normalen Hostel. Dies hatte den Vorteil, dass man innerhalb von 2 Minuten alle wichtigen Kiosks, Cafés und Restaurants erreichen konnte.  Nach ein paar Nächten zogen wir dann in unsere eigene kleine Hütte direkt am Strand. Dies war der absolute Hammer. Unsere neue Behausung befand sich zwar an der unbelebten Seite der Insel, doch dafür hatten wir unendlich viele Sterne, tausende Glühwürmchen, Krabben so groß wie Fußbälle und kein einziges Geräusch außer das Rauschen des Meeres. Die nette Brise, die durch unsere Hütte wehte, war natürlich auch nicht zu verachten.


Die Hauptstraße Little Corn Islands.


Die Natur auf der Insel ist wunderschön. Ein großer Teil ist mit tropischem Wald bewachsen, den wir täglich auf dem Weg zum Strand durchquerten. Wir pflückten uns Mangos und Kokosnüsse. Diese kann man nämlich nicht kaufen, hier gilt Selbstbedienung. Außerdem gibt es Avocados, Brotfrüchte, Sternfrüchte, Bananen und Ananas. Für Vitamine ist also gesorgt. Uns wird zwar jetzt nie wieder eine Mango aus einem europäischen Supermarkt schmecken, aber was solls.


Das türkisblaue Meer und unsere kleine Strandhütte. 


Die Tage auf der kleinen Insel vergingen wie im Flug. Der tägliche Strandbesuch mit einem ausgiebigem Bad im türkisblauen Meer war natürlich obligatorisch. Danach gingen wir auf Mango- und Kokosnussjagd. Wir kennen außerdem vermutlich jedes einzelne Fleckchen dieser Insel. Wir erkundeten alles zu Fuß, an unserem ersten Tag versuchten wir sogar die Insel zu umrunden. Das war vielleicht ein bisschen verrückt, da es natürlich auch ziemlich große Felsen im Wasser gibt.


Einsame Strände wohin das Auge reicht.


Die vielen Korallenriffe sind optimal für Schnorchelverrückte. Die strandnahen Riffe erkundeten wir auf unsere eigene Faust, buchten aber auch eine 2-stündige Schnorcheltour mit Guide. Dieser zeigte uns die etwas tiefer gelegenen Riffe. So konnten wir Ammenhaie und Stachelrochen beobachten. Danach lernten wir, wie man mit einer Handleine Fische fängt. Wir hatten riesigen Spaß und waren auch gar nicht mal so schlecht. Wir fingen auf jeden Fall so viel Fisch, dass es für die nächsten zwei Abende reichte.


Unser leckerer Fang. 


Wenn wir ein bisschen Lust auf Konversation und Bier hatten, dann gingen wir einfach in eine der zwei großen Bars am Hafen oder in eine kleinere Localbar.  Wir hatten einen Abend großen Spaß beim Pub-Quiz und lernten wirklich nette Leute kennen. Alkohol ist aber das teuerste Gut auf dieser Insel, deshalb bleibt man dem Geldbeutel zu Liebe lieber nüchtern oder bringt seine eigene Flasche Rum mit.


Weiße Strände und türkisblaues Meer. 


Was man auf jeden Fall nicht verpassen darf, ist Róndon, eine typisch karibische Spezialität. Ein traditioneller Eintopf mit Yucca, Brotfrucht, Banane, Fisch und Meerestieren, gekocht in Kokosmilch. Brotfrucht ist einfach nur so wahnsinnig köstlich. Man kann das Gericht in jedem einheimischen Restaurant bekommen, muss sich aber vorher anmelden, da es etwas länger kochen muss. Die Restaurants auf Little Corn sind sowieso ziemlich Klasse und unschlagbar günstig. Wir haben dort vermutlich das beste Frühstück unserer Reise bekommen.


Rondón – eine typisch karibischer Eintopf.


 

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