Mit dem Segelboot nach Kolumbien – Teil 1

Wenn uns jemand fragt, was bis jetzt die beste Erfahrung auf unserer Reise war, dann wird die Antwort vermutlich wie aus der Pistole geschossen kommen. Der Segeltrip von Panama nach Kolumbien war einfach nur großartig. Wir hatten anfangs sehr lange darüber nachgedacht, ob wir wirklich so viel Geld investieren wollen, mit der Gefahr, dass der Trip ein Reinfall wird. Immerhin kostet das Ganze 550 Euro pro Person. Aber nachdem wir so viele positive Erfahrungsberichte von anderen Backpackern gehört hatten, war irgendwann klar, wir machen das jetzt einfach.

Der Segeltrip zwischen Panama und Kolumbien ist ziemlich beliebt, deshalb gibt es super viele  Anbieter und Segelboote für verschiedene Ansprüche. Im Internet kann man auch einige Horrorgeschichten lesen. Keine Ahnung, wie viele Stunden wir mit der Recherche verbracht haben und mit wie vielen verschiedenen Agenturen wir in Kontakt standen, aber irgendwann hatten wir das perfekte Segelboot für uns gefunden. Die La Gitanita 🙂
Und das war wirklich ein absoluter Glücksgriff.


Die „La Gitanita“.


Unsere Reise begann im Grunde genommen direkt vor der Türe unseres Hostels in Panama City. Wir wurden mit einem kleinen Shuttle abgeholt und sammelten dann nach und nach unsere Mitreisenden ein. Während der Fahrt nach Puerto Lindo merkten wir sofort, dass wir uns alle super gut verstehen. In der letzten Stadt vor dem Abfahrtshafen stoppten wir nochmal um unsere Vorräte aufzustocken, weil wir alle recht schnell feststellten, dass es doch ein recht feucht fröhlicher Trip werden könnte. In Puerto Lindo lernten wir dann noch den Rest der Truppe und die Crew kennen. Alles passte perfekt. Der Kapitän Yonatan, der zweite Kapitän/Koch Cesar, der Besitzer des Bootes Doriant und Schiffsjunge Ermerson sind einfach nur richtig tolle Typen. Wir mussten noch einige Stunden warten, bis die Marine das Schiff zur Abreise freigab. Aber das war absolut kein Problem, da wir uns in ein kleines Restaurant setzten und die Zeit mit guten Gesprächen ziemlich schnell verging.


Ankunft im Golf von San Blas.


Irgendwann ging es dann endlich los, wir schafften unser Gepäck auf ein kleines Boot, welches uns dann schnell zur La Gitanita brachte. Die Vorfreude war riesengroß und wir waren auch alle direkt begeistert als das Boot dann endlich vor uns lag.
Die La Gitanita ist ein 52 Fuß großer Monohaul mit vier Doppel- und zwei Dreier-Kabinen. Das Deck hat einen großen Sitzbereich, groß genug für 15 Personen und jede Menge Platz zum sonnen. Sebi und ich wurden in der Bugkabine einquatiert, ein ziemlich gemütlicher, aber wie sich dann in den nächsten Tag herausstellte, schaukeliger Ort. Definitiv nichts für Menschen mit Seekrankheit.


San Blas – ein absolut traumhafter Ort.


Am ersten Abend lagen wir noch einige Stunden im Hafen. Wir planten gegen Mitternacht in Richtung der San Blas Inseln aufzubrechen. Kurz nach unserer Ankunft auf dem Boot wurde dann auch gleich der Gemeinschaftsbereich eingeweiht und zu Abend gegessen. Darauf folgten dann natürlich die ersten Biere und die Stimmung war perfekt. Es war ein absolut super Abend, der nach dem Ablegen des Bootes nur noch besser wurde. Endlich waren wir unterwegs und es war wunderschön. Floureszierendes Plankton verwandelte jede noch so kleine Welle in ein herrliches Schauspiel. Das Wetter war perfekt und der Sternenhimmel so klar, wie wir ihn vorher noch nie gesehen hatten. Besser hätte die erste Nacht auf dem Boot wirklich nicht werden können.


San Blas hat die schönsten Sonnenuntergänge 🙂


Die nächsten drei Tage verbrachten wir auf den San Blas Inseln. Wir wurden direkt am Morgen mit einem fantastischen Frühstück und einer noch besseren Aussicht geweckt. Das Wasser war glasklar und erstrahlte in so vielen verschiedenen Blautönen, wie man sie sonst nur von Postkarten kennt. Die Inseln waren traumhaft und jede Einzelne für sich besonders. Es dauerte auch wirklich nicht lange, bis sich die Ersten von uns in das lauwarme Wasser stürzten und die Korallenriffe erkundeten.


Eine der vielen Inseln.


Die 365 San Blas Inseln gehören zur autonomen Region Guna Yala und werden von circa 25.000 Kuna Indianern bewohnt. Im 17. Jahrhundert flohen die Kunas vor den Spaniern auf diesen Archipel. Wir erkundeten am Tag zwei bis drei Inseln. Unsere erste Insel hatte eine kleine Strandbar und war recht groß. Wir konnten hier ein wenig Volleyball spielen und hatten unseren ersten Kontakt mit den Kunas. Sie zeigten uns ihre Beute von diesem Tag, einige wirklich wahnsinnig große Langusten. Die Frauen verkaufen auf diesen Inseln ihre traditionellen Molas, ein traditionelles Kunsthandwerk, und Schmuck. Deshalb unbedingt ein paar Dollar mitnehmen.


Unser Abendessen und die wunderschönen Inseln. 


Zu unserer aller Freude, gab es am Abend die tollen Langusten zum Abendessen und zwar mit einer  riesigen Menge Knoblauch. Das war einfach nur so lecker. Wir waren alle so super gespannt, schon beim Ausnehmen der Tiere belagerten wir Cesar, um jeden Zubereitungsschritt mitzubekommen.
Am Abend fuhren wir zu einer kleinen Insel und machten ein Lagerfeuer. Wir feierten ziemlich ausgelassen und die Stimmung war einfach nur der absolute Hammer.


Unser kleines Lagerfeuer. 


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