Indonesien – Sumatra – Dschungel-Trek

Jungleltrek, Jungletrek in Bukit Lawang. See the monkeys, see the birds and orang-utans. Hey. Jungletrek, Jungletrek in Bukit Lawang…. Das ganze muss man sich jetzt mit der Melodie von Jingle Bells vorstellen und man hat den perfekten Expeditionssong.

In aller Frühe sollte es für uns in den Dschungel gehen. Unsere beiden Guides holten uns im Hostel ab und wir lasen noch eine dritte Person auf unserem Weg Richtung Nationalpark auf. Drei sollten es also sein. Perfekt. Eigentlich sogar noch viel besser, denn Florian war uns direkt super symphatisch.

Es sollte dann auch sofort recht abenteuerlich losgehen. Wir mussten den Fluss überqueren. Die große Holzbrücke zur anderen Seite, hatte aber schon seit gefühlt 30 Jahren keinerlei Wartung mehr erfahren. „Don‘t step in the holes“. Na Danke. Es ging dann weiter über Kautschukplantagen in den Dschungel. Wir liefen regelrecht im Zick Zack, denn wir wurden einfach nur aufgefressen von Mücken. Wir dachten schon, dass Guatemala in der Regenzeit das Schlimmste sei. Aber das übertraf alles. Wir wurden verfolgt von riesigen Mückenschwärmen und zwar trotz 50% DEET am ganzen Körper. Nach 5 Minuten war jeder von uns schon völlig zerstochen. Keine Chance. Doch unser Guide versicherte, dass es besser werden würde und vor Allem, dass es kein Malaria, Dengue- oder Chikungunyafieber in dieser Gegend gibt. Da lässt sich das elendige Jucken schon viel besser ertragen.


Die Kautschukernte.


Noch in der Plantage begegneten uns die ersten Tiere. Eine Gruppe Thomas-Leaf-Monkeys, eine endemische Affenart, und eine scheinbar unglaublich giftige Baumschlange. Ein leckerer Snack für die Affen.


Die ersten Tiere, die wir entdecketen.


Nach ungefähr 20 Minuten erreichten wir dann endlich dichtes Blätterwerk. Wir hatten einen langen Marsch vor uns und waren natürlich absolut gespannt auf unseren ersten Orang-Utan.

Der Ältere unserer beiden Guides immer vorran, stapften wir durch den Dschungel. Von der ersten Minute an, merkte man, dass er unglaublich viel Ahnung von der Natur hat, die uns umgab. Er klärte uns mit voller Begeisterung über die vielen verschiedenen Pflanzen und Tiere auf, die uns auf unserem Weg begegneten. Es gab so viel zu entdecken und lernen. Von kleinen Insekten, die aussahen wie Blüten, bis hin zu wilden Pfauen. Es dauerte auch nicht lange, bis wir unserem ersten Orang Utan begegneten. Eine Mutter mit Kind. Beide saßen im Blätterwerk und fraßen sich die Bäuche voll. Wunderschöne Tiere und ein absolut fantastisches Erlebnis. Später begegneten wir noch einem weiterne Weibchen mit Kind in ihrem Nest und einem sehr aggressives Männchen.


Der Anblick der Orang-Utans lies uns alle Strapazen vergessen. Wir waren absolut fasziniert.


Der Marsch durch den Dschungel war anstrengend. Man war von der ersten Minute an klatschenass geschwitzt. Doch es lohnt sich wirklich sehr. Wir machten genug Pausen zum Ausruhen und Essen. Es gab ein Buffet aus Früchten und später unser erstes Mie Goreng. Es dauerte ungefähr 8 Stunden, bis wir unser kleines Camp erreichten. An einem Fluss gelegen, mit einer große „Hütte“ zum Schlafen und einer Küche. Im Camp wurden wir von einer weiteren Person begrüßt, die schon eine Decke zum Sitzen, Tee und Kekse für uns vorbereitet hatte. Unsere Knochen taten weh und wir waren froh uns endlich nieder zu lassen. Der heiße Tee machte uns wieder wach und wir blieben einfach stundenlang am Ufer sitzen, quatschten über Gott und die Welt. Aßen ein üppiges Buffet aus indonesischen Köstlichkeiten und fielen dann ins „Bett“.


Die Flora war ebenso beeindruckend.


Im Grunde genommen schliefen wir auf dem Boden. Jeder von uns bekam eine Art Matte, die überhaupt keinerlei Komfort brachte. Das Wichtigste war unser dünner Schlafsack. Schutz vor Insekten und der blöden Ratte, die Nachts unsere Kekse klauen wollte. Man muss schon ein bisschen harte Nerven für sowas haben. Menschen, die Angst vor Insekten haben oder anderem Getier, sollten lieber fern bleiben. Die Spinnen, die einem in der Nacht begegnen, sind schon eine Nummer größer. Die Einheimischen sagen zwar immer, dass die Dinger harmlos sind, aber sie wollen nur keine Panik verursachen. Wahrscheinlich der Grund, warum wir uns mit unseren kleinen Schlafsäcken komplett dicht abschlossen. Moskitonetze wären vielleicht nicht schlecht. Wir hätten nie gedacht, dass wir einschlafen. Doch das ging eigentlich ganz gut. Es wurde jedoch eine abenteuerliche Nacht. Von diesem indonesischen Tee, muss man ständig zur Latrine laufen. Sich dann immer wieder insektendicht abzupacken, ist wirklich nervig. Man sollte dann nicht zu viel darüber nachdenken, was in der Zeit alles um einen herum krabbelt. Wenn man dann auch noch mitten in der Nacht aufwacht, die Augen aufschlägt und einer dicken Ratte direkt in die Augen schaut, macht es das Abenteuer perfekt. Laut Sebis Aussage, erschreckte sich die Ratte so sehr, dass sie in sein Gesicht sprang. Wahrscheinlich Abwehrmechanismus.


Die Orang-Utan Dame Mina samt Nachwuchs.


Einige Stunden und brutale Rückenschmerzen später, war es dann schon Morgen. Nach einem guten Frühstück, machten wir uns auf den Rückweg. Aber nicht ohne nochmal Orang-Utans zu sehen. Wir begegneten der berühmtesten Orang Dame von Bukit Lawang – Mina. Früher lebte sie in Gefangenschaft und hat dort vermutlich nicht so gute Bekanntschaft mit Menschen gemacht. Sie hat in den letzten Jahren so viele Menschen gebissen, wie kein anderes Tier. Unser Guide zeigte uns seine dicke Narbe am Bauch. Wenn man sie jedoch füttert, dann ist sie meist zufrieden. An diesem Tag hatte sie wohl gute Laune und futterte sich einfach nur den Bauch voll.

Der Rückweg war beschwerlicher. Wir mussten eine andere Strecke nehmen und kamen in schwieriges Terrain. Ein abgerutschter Hang machte uns ein wenig das Leben schwer. Da merkten wir, dass man schon ein wenig fit sein sollte. Aber es machte Spaß. Als uns dann noch eine dicke Tarantel und ein wildes Huhn begegnete, war der Tag perfekt. Wir badeten nochmal im Bach, hatten noch ein letztes Dschungelmahl und dann ging unser richtiger Rückweg endlich los. Es gibt nämlich eine viel schnellere Methode um zurück ins Dorf zu kommen. Man schnürrt einfach ein paar alte LKW-Schläuche aneinander und baut sich so sein eigenes Schlauchboot. Der wilde Fluss führt direkt durch den Dschungel ins Dorf. Unsere Rucksäcke wurden einfach in dicke Plastiktüten verpackt und ab ging der Raft zurück ins Hostel. Einfach nur unendlich viel Spaß und ein gelungener Abschluss.


Das Rafting war der perfekte Abschluss.


 

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