Indonesien – Bali – Surfen, Surfen, Surfen und ein bisschen Sightseeing

Unsere Skepsis gegenüber Bali verflog ziemlich schnell. Uns gefiel es eigentlich sogar sehr gut. Denn die Insel hat für alle Arten von Touristen etwas zu bieten. Vom Luxusresort bis hin zur Bettenburg. Vom Blattgold bis zum Dosenbier. Niemand kommt hier zu kurz. Außerhalb der Touristenpfade ist Bali sogar überraschend authentisch.

Ursprünglich hatten wir den Plan, dass wir den Standort wechseln. Doch wir blieben eine ganze Woche in Canggu. Es passte einfach zu gut. Unser Gasthaus war toll, wir hatten einen fahrbaren Untersatz und unser Surfspot war nicht weit entfernt. Wir fühlten uns schlicht und einfach wohl. Das mit dem Wetter war vielleicht auch noch so eine Sache. Canggu war zu diesem Zeitpunkt nicht von extremen Dauerregen geplagt, wie zum Beispiel Ubud. An manchen Tagen schien sogar für mehrere Stunden die Sonne. Mindestens ein Gewitter mit Starkregen, gab es jedoch täglich.


Vanessa bei ihrer Lieblingsbeschäftigung.


Die Tage vergingen wie im Flug. Die meiste Zeit verbrachten wir im Wasser. Unser Spot der Wahl hatte langsame Left- und Righthander, perfekt für ein Longboard. Ein Brett konnte man für kleines Geld direkt am Strand mieten. Es waren nicht die besten Boards, aber wir waren genügsam. Es war auch nicht der beste Spot der Welt, doch die großen Wellen trauten wir uns dann doch noch nicht zu. Wer schon einmal gesurft ist, der weiß vermutlich, wie anstrengend das ist. Den Rest des Tages verbrachten wir deshalb im Pool oder waren auf der Suche nach etwas gutem zu Essen. Das ist glücklicherweise auf Bali nicht so schwierig. Es gibt hunderte von guten Restaurants. Meist von Expats betrieben. Da uns das indonesische Essen, ausgenommen dem super leckeren balinesisches Curry, nicht so zusagte, waren wir auch sehr glücklich darüber. Wir sind uns sogar sehr einig darüber geworden, dass es eine der besten Pizzen dieser Welt auf Bali gibt. Natürlich von italienischen Expats.


Im Affenwald.


Da wir ganz brave Backpacker sind, versuchten wir auch unser Glück mit Sightseeing. Wir fuhren mit unserem Roller nach Ubud und hofften, dass wir an einem Tag den Affenwald, Goa Gajah und die Tagellalang Reisterassen besuchen können. Der Regen machte uns aber einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Unsere erste Anlaufstelle war Goa Gajah, ein Heiligtum der Balinesen, vermutlich aus dem 11. Jahrhundert. Es handelt sich um eine Höhle, deren Eingang mit einer beeindruckenden Dämonenfratze verziert ist. Ganz in der Nähe befinden sich die dazugehörigen Wasserbecken, mit Darstellungen von Quellnymphen. Hier war auch noch alles in Ordnung mit dem Wetter. Als wir jedoch den Affenwald besuchten, fing es so stark an zu regnen, dass wir einen Unterschlupf suchen mussten. Dort saßen wir dann zwei Stunden fest. Mitten im Affenwald, in einer kleinen Hütte, umgeben von diebischem Getier. Die zwei Stunden fühlten sich an wie eine Ewigkeit. Als es dann endlich weniger wurde, war es auch schon zu spät für die Reisterassen und wir fuhren etwas frustiert zurück nach Canggu.


Nach dem Besuch des Goa Gajah wurden wir mit einem schönen Sonnenuntergang belohnt.


An einem anderen Tag, mit etwas schönerem Wetter, machten wir uns auch noch auf den Weg in Richtung Süden. Wir wollten einige der Strände abklappern und den Uluwatu Tempel. Die Strände waren gar nicht toll. Es lag sehr viel Müll herum. Wir hatten davon schon oft gehört, wollten uns aber mit unseren eigenen Augen überzeugen. Es war bestimmt nich so extrem, wie an den Stränden ganz im Norden, aber auch hier, war es schon super unangenehm. Der Uluwatu Tempel war dann unser letzter Anker für diesen Tag. Und er war wirklich schön. Eine tolle Kulisse, mit beeindruckendne Klippen und ein wunderschöner Sonnenuntergang. Es wäre wirklich perfekt gewesen, wären da nicht die diebischen Affen. Man kann die gesamte Klipp entlang laufen, jedoch begegnen einem alle paar Meter eine Gruppe von sehr dreisten Makaken. Es ist absolute Vorsicht geboten. Wir hatten super viel Pech und waren ungefähr 5 Minuten vor der Fütterungszeit angekommen. Die Affen waren aggressiv und ganz besonders auf Diebesgut aus. So klaute eines dieser Kreaturen Sebis Brille vom Kopf und zerriss sie einfach in ihre Einzelteile. Ziemlich blöd, denn Sebi kann ohne seine Brille nun wirklich nicht so viel sehen. Damit war unser Tag dann gelaufen.


Die Küste beim Uluwatu-Tempel und die Reste von Sebis Brille.


Unser Aufenthalt war auch noch von einem ganz anderen Thema überschattet. Nachdem wir ungefähr drei Tage auf Bali waren, gab es eine Eruption des Vulkans Agung. Wir waren uns von Anfang an über die Gefahr bewusst. Doch das es dann nach zwei Monaten Ruhe, ausgerechnet während unseres Aufenthaltes passierte… Agung spuckte Rauch und Asche, legte damit zwei Flughäfen lahm. Die Angst, dass wir Indonesien nicht mehr verlassen können, lag unseren ganzen Aufenthalt in der Luft. Wir hatten jedoch noch zwei weitere Wochen Zeit und versuchten die Situation entspannt zu nehmen.


Entspannt bleiben fiel uns auch gar nicht so schwer.


 

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