Unsere Reise nach Laos

Unsere Reise nach Laos war gar nicht mal so unkompliziert. Da wir im Internet nur schlechte Angebote finden konnten, die einen direkt nach Luang Prabang oder Vang Vieng gebracht hätten, entschlossen wir uns dazu das Ganze einfach auf eigene Faust zu machen. Unser Rückflug nach Deutschland lag noch einige Zeit entfernt und wir wollten ein wenig länger in Laos bleiben. Deshalb beschlossen wir, dass unsere erste Anlaufstelle Muang Khua sein sollte, um von dort aus mit dem Boot nach Muang Ngoy Neua weiter zu reisen.

Wir hatten im Internet gelesen, dass man im My Dinh Busbahnhof von Hanoi einen Sleeper nach Dien Bien Phu nehmen konnte. Einer Stadt an der Grenze zu Laos. Von dort aus sollten dann kleine Busse über die Grenze nach Muang Khua fahren. So fuhren wir also zu diesem Busbahnhof. Die Tickets zu bekommen war echt kompliziert. Keiner konnte nur auch ein Wort englisch und ständig versuchten uns irgendwelche dubiosen Typen irgendwelche Tickets anzudrehen. Es war schon eine Kunst diese Typen abzuwimmeln. Wir brauchten bestimmt eine Stunde bis wir endlich durchblickten. Vor allem, da unser Ziel Dien Bien Phu überhaupt nicht auf den Tafeln der Busgesellschaften angezeigt wurde. Mit Papier, Stift und hartnäckigem durchfragen hatten wir dann letztendlich Erfolg.

Am Abend sollte es dann endlich losgehen. Wir quetschten uns in den völlig überfüllten Sleeper Bus. Wie zu erwarten, waren wir natürlich die einzigen nicht Vietnamesen und niemand konnte Englisch. Wir suchten uns dann einfach unser Plätzchen, verstauten so gut es ging unseren Kram und dann konnte die lustige Fahrt endlich losgehen. 11 Stunden. Wir hielten gefühlt alle 30 Minuten an und neue Menschen stiegen ein. Bis letztendlich selbst die Gänge voller schlafender Menschen waren. An dieser Stelle möchten wir auch noch dem alten Sack danken, der auf dem Platz hinter uns die ganze Zeit an einer Flasche sippte, die scheinbar mit einer Art Scheibenreiniger der übelsten Sorte gefüllt war. Wir schrecken heute noch aus dem Schlaf auf wegen diesem Gestank.

Nach 12 Stunden und 0 Minuten schlaf, kamen wir dann am Busbahnhof von Dien Bin Phu an. Wir waren so übermüdet, dass wir einfach in den nächstbesten Bus nach Laos einstiegen. Keine Ahnung, wann dieser abfahren sollte. Es war auch eher mehr so eine Art Lastentransport. Wir sollten jedenfalls die Grenze auf einem Sack Knoblauch überqueren. Aber wir waren sowas ja schon gewohnt.

Nach quälenden 1.5 Stunden konnte es dann auch los gehen. Zu uns gesellten sich in der Zwischenzeit noch fünf Russen mit einem Schlauchboot und einer Bratpfanne. Was es damit auf sich hatte, sollten wir noch später erfahren. Auf jeden Fall tuckerten wir nun mit Knoblauch und Co. durch die Berge zur Grenze nach Laos.

Der Grenzübergang gestaltete sich ziemlich angenehm, wenn auch leicht sonderbar. An dieser Grenze gab es scheinbar noch keine Computer. Alles musste mit der Hand in Bücher eingetragen werden und das fünf Mal von fünf verschiedenen Personen. Da kann man sich natürlich vorstellen, dass das seine Zeit dauert.

Die restliche Fahrt dauerte dann auch nicht mehr allzu lang. Wir hielten immer mal wieder an um irgendwelche Menschen in der Pampa rauszulassen. Wir stiegen dann kurz vor Muang Khua mit den fünf Russen aus. Diese Verrückten Kerle wollten doch tatsächlich mit ihrem Schlauchboot, einem Zelt, einer Angel und einer Bratpfanne den Fluss runter schippern und auf den Sandbänken campen. Echt coole Typen.



 

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