Viele Menschen, die nach Thailand reisen, möchten gerne Elefanten begegnen. Auch wir wollten einmal in unserem Leben den Rüssel eines Dickhäuters streicheln. Viele der angebotenen Elefantentouren in Thailand sind aber absolut unethisch und maximal zu verurteilen. Das auch im Jahre 2018 leider immer noch so beliebte Elefantenreiten ist reine Tierquälerei und sollte in keinem Fall gemacht werden.
Wir haben recherchiert und recherchiert, bis wir ein Projekt fanden, dass wir unbedingt unterstützen wollten. Conserve Natural Forest ist eine registrierte NGO im Umland von Pai, die sich die Aufforstung des thailändischen Waldes und die Rehabilitierung von Elefanten sowie anderen Tieren auf die Fahne schreibt. Hier wird kein Elefant geritten oder zu irgendetwas gezwungen. Man darf den Elefanten füttern und ihn anfassen. Mehr aber auch nicht.
Kami.
Zwischen 1950 und 2014 hat sich die Waldfläche Thailands drastisch reduziert, was eine massive Zerstörung von Ökosystemen nach sich zog. Nur noch 25 % des Landes sind bewaldet. Früher waren es ganze 70 %. Das Projekt hat sich vorgenommen jährlich eine Millionen Bäume zu pflanzen. Dabei befolgen sie eine spezielle Strategie, nach der sich der Wald nach 3 Jahren wieder selbst regulieren kann und sich das Ökosystem erholt.
Neben der Aufforstung kümmert sich das Projekt um die Rehabilitierung von Elefanten und Reptilien. Sie kaufen Elefanten aus der Gefangenschaft frei, die vorher zum Transport von Holz genutzt wurden. Eine immer noch sehr weit verbreitete Methode in Südostasien. Diese werden dann aufgepäppelt und wieder an das Leben in der Natur gewöhnt. Außerdem eignet sich der Elefantendung ganz wunderbar als Dünger. Wenn die Elefanten dann soweit sind, werden sie an die Elephant Reintroduction Foundation gespendet. Diese Initiative des thailändischen Königshauses kümmert sich um die Auswilderung von Elefanten in die Wildnis und betreibt drei große Sanctuaries, die nicht von Menschen betreten werden dürfen. Die Elefanten und auch andere Tiere leben hier wieder in der Wildnis. Der Erfolg des Projektes zeichnet sich durch erfolgreiche Fortpflanzung der Tiere aus.
Unsere Begegnung mit dem Elefanten Kami.
Wir buchten uns eine Eco-Tour zum Projekt um die Elefantendame Kami kennenzulernen und einen Baum zu pflanzen. Wir wurden gegen 13 Uhr von einem Mitarbeiter in Pai abgeholt und zum Sanctuary gefahren. Dort wurden wir dann ausführlich über das Projekt und deren Werte aufgeklärt. Der Höhepunkt war das Treffen mit Kami. Diese hielt sich gerade irgendwo in der Umgebung auf und wir mussten sie erstmal suchen. Der Anblick der hochschwangeren Elefantendame war ein unglaubliches Erlebnis. Wir fütterten sie dann mit 30 Kilo Bananen und durften sie auch streicheln. Elefantenhaut ist unbeschreiblich. Das muss man wirklich selbst einmal gefühlt haben. Sehr rau, aber irgendwie angenehm. Kami fühlte sich scheinbar recht wohl bei uns und beehrte uns eine sehr lange Zeit mit ihrer Gesellschaft. Am Ende pflanzte jeder noch einen Baum.
Einen Baum in Thailand pflanzen.
Wir hatten das Gefühl, dass wir mit unserem Geld eine gute Sache unterstützen. Es war ein wunderbares Erlebnis.